ENTLACKUNGSHINWEISE
Tipps und Hinweise
Wichtige Infos vor der Entlackung für unsere Kunden.
Kunststoffe
Aufgrund der Vielfalt der Materialien kann eine fundierte Beurteilung, ob eine Entlackung noch möglich ist, erst nach vorherigen Versuchen erfolgen. Die abschließende Entscheidung trifft dann der Kunde.
Beizen
Das Beizen erfolgt mit Salzsäure und wird überwiegend bei Stahlteilen angewendet, die bereits korrodiert sind oder nach einer thermischen Behandlung gebeizt werden müssen.
Passivieren
Die Passivierung erfolgt im Anschluss an das Beizen und bietet einen temporären Rostschutz.
Entlackung und Entschichtung
Stahl-Gitterroste, Gehänge, Prallbleche, Haken, Siebe und ähnliche Teile werden je nach Art der Lackanhaftungen heiß oder kalt entlackt. Die Heißentlackung erfolgt bei 96 °C in Laugen, ohne dass es zu Strukturveränderungen der Teile kommt. Bei diesem Verfahren kann jedoch die Galvano- oder Feuerverzinkung teilweise abgetragen werden. Bei der chemischen Kaltentlackung und Entrostung werden die Teile ebenfalls schonend behandelt und leicht abgebeizt, wobei Stabilität und Festigkeit erhalten bleiben.
Robuste Bauteile wie Gitterroste, Gehänge und Siebe mit besonders starker Lackanhaftung, die sich chemisch kaum mehr entfernen lässt, werden thermisch bis auf 420 °C erhitzt.
Aufgrund der intensiven Lackanhaftungen können gelegentlich Materialermüdungen oder Verformungen auftreten. Eine Gewährleistung für die zu entlackenden Teile kann daher nicht übernommen werden.
Aluminium, Zink, Messing und Kupfer
Alle genannten Materialien werden bei Temperaturen bis 90 °C entlackt. Bei einer Chromatier-Vorbehandlung von Aluminium- und Zinkteilen sowie Beschichtungen aus Polyester, Acryl, Epoxid oder Mischungen können jedoch Entlackungsprobleme auftreten, die eine deutlich längere Verweildauer in den Entlackungsbädern erfordern. Geringe Materialabtragungen sind hierbei möglich. Zudem können bei bestimmten Aluminium- und Zinkdruckgussteilen Ausblühungen entstehen. Vor einer Weiterbehandlung sind daher zusätzliche Schritte wie Beizen, erneutes Chromatieren, Rollen oder Schleifen erforderlich.
Beim sensiblen Entlacken von Aluminium- und Zinkteilen wird besonders sorgfältig vorgegangen. Dennoch können Materialveränderungen auftreten, für die keine Gewährleistung übernommen werden kann. Messing- und Kupferteile hingegen lassen sich problemlos entlacken und benötigen lediglich eine abschließende Politur.
Entlacken von Behältern und Konstruktionen aus Hohlprofilen
Eine wichtige Voraussetzung für das sichere Entlacken von Behältern und Konstruktionen aus Hohlprofilen ist, dass alle Hohlräume mit ausreichend großen Zu- und Ablaufbohrungen ausgestattet sind. Diese Bohrungen müssen gewährleisten, dass die während des Entlackungsprozesses verwendeten Vorbehandlungsmedien und Chemikalien das Bauteil vollständig durchströmen und restlos abfließen können. Fehlen solche Bohrungen oder sind sie zu klein, können Flüssigkeiten oder Luft im Bauteil eingeschlossen bleiben.
Beim thermischen Entlacken, bei dem die Bauteile auf etwa 430 °C erhitzt werden, dehnt sich eingeschlossene Luft extrem aus. Der dabei entstehende Innendruck kann so hoch sein, dass selbst massive Konstruktionen aus Hohlprofilen bersten und dadurch erhebliche Schäden verursachen.
Eine zerstörungsfreie Überprüfung, ob verdeckte Hohlkörperkonstruktionen über ausreichend dimensionierte Ablauf- und Entlüftungsbohrungen verfügen, ist leider nicht möglich.